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“Our Glacial Perspectives ”, 2020

Permanente öffentliche Kunstinstallation von Olafur Eliasson

 

Das Kunstwerk beginnt mit einem 410 Meter langen Weg, der entlang eines steil abfallenden Grats
führt.

Der Pfad wird durch 9 Tore unterteilt, die als Intervalle angeordnet sind und der Dauer der Eiszeiten
entsprechen. Die Tore markieren tiefe Zeitachsen unseres Planeten, des Eises und der Umwelt.
Am Ende des Weges steht ein Pavillon aus Stahl- und Glasringen, in deren Mitte sich ein kreisförmiges
Deck befindet, das über den Rand des Bergkamms hinausragt. Stehen Betrachter auf dem Deck,
können sie den Pavillon als astronomisches Instrument verwenden, indem sie die Blicke auf die
umgebenden Ringe ausrichten, die den scheinbaren Weg der Sonne am Himmel an einem bestimmten
Tag verfolgen. Die Ringe teilen das Jahr in gleiche Zeitintervalle ein: der oberste Ring folgt dem
Weg der Sonne zur Sommersonnenwende; der mittlere Ring folgt der Tagundnachtgleiche und
der unterste Ring der Wintersonnenwende. Jeder Ring ist in rechteckige Glasscheiben unterteilt,
die jeweils exakt 15 Bogenminuten der Sonnenbewegung über den Himmel abdecken, sodass die
Betrachter die Tageszeit anhand des Sonnenstandes bestimmen können. Auf der Außenseite des Pavillons
rahmen zwei parallele Stahlringe die Horizontlinie ein, und die die Struktur tragenden Halbringe
zeigen die Nord-Süd- sowie die Ost-West-Achse an.

Durch die Markierung des Horizonts, der Himmelsrichtungen und der Bewegung der Sonne lenkt das
Kunstwerk die Aufmerksamkeit der Besucher auf eine größere planetarische Perspektive und auf die
Klimaveränderung, die auch den Hochjochferner trifft. Die Glasscheiben sind in unterschiedlichen
Blautönen gefertigt - als Bezug zum Cyanometer, eine am Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte
Skala zur Messung der Intensität der Himmelsfarben. Die blauen Gläser filtern und reflektieren Licht
und Sonnenstrahlung und verhalten sich wie eine Mini-Atmosphäre.

Grafische Erklärung des Kunstwerkes:

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